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Willkommen beim Fastnachtsverein Hau-Hu e. V. - Jubi2001
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K

Der Närrische Rückspiegel 2001:

Jubiläum 3 x 11 Jahre Fastnachtsverein Hau- Hu

 
Mit 33 Jahren ist man noch ein junger Verein, und 33- jährige können sich im allgemeinen noch gut an ihre Kindheit erinnern. So ist es auch bei uns, zumal noch viele Gründerväter leben. Manche von ihnen werden sich, was HAU- HU angeht, gleiche oder ähnliche Gedanken gemacht haben:
 
Und so vergehet Jahr um Jahr
und schließlich ist man Jubilar
als Mensch und als Verein. 
Man glaubt es nicht, das kann nicht sein. 
Und schließlich akzeptiert man's doch
und es beginnt das: Weißt du noch?
Beim Jubiläum ist's erlaubt,
daß man auch mal nach rückwärts schaut.
Zwar ist die Spann noch nicht groß,
33 Jahre sind es bloß.
Doch kommen sieben noch dazu
vor der Gründung von HAU- HU.
Die Addition ist kinderleicht:
Man hat das Schwabenalter jetzt erreicht.
Der Schwabe wird mit 40 erst gescheit,
mir bleibe lieber Badner, liebe Leut.
Wir brauchen keine 40 Jahre dazu,
bei uns gilt der HAU- HU IQ.
Und da zählt einzig und allein,
ein guter Fastnachter zu sein.
 
Den Anfang machte unser Harer Kurt. Er hatte ein Fend- Bulldöggle über den Krieg gerettet. Mit dem fuhr er Fastnachtdienstag 1961 durch Neuhausen. Hinten hatte er auf einem Anhänger einen qualmenden Kanonenofen, der ab und zu mit Sägemehl beheizt werden mußte. Zum Gaudium der Kinder war Kurt Harer mit einer Narrenkappe und einem aufgespannten Regenschirm bewaffnet. Die Kinder tollten auf der Straße und umkreisten den Wagen. Das war der erste Umzug in Neuhausen. Dann ging es Schlag auf Schlag. Im nächsten Jahr waren schon 2 Wagen unterwegs. Die Schule brachte einen Indianerwagen mit Marterpfahl und allem Drum und Dran. 1968 war es schon ein richtiger Umzug mit nahezu 30 Umzugwagen, die meisten von Vereinen erstellt. Auch die Zahl der kostümierten Fußgruppen wuchs mehr und mehr. Es war höchste Zeit. Es mußte ein Verein gegründet werden. Das geschah am 20.11.1968, sinnigerweise an einem Buß- und Bettag! In Anlehnung an den Dorfspitznamen "die Hauhütler", die mit dem hohen Hut, die Reichen, die Stolzen, gab sich der Verein den Namen HAU- HU. Idee und Vorschlag dazu kamen vom Gründungsmitglied Anton Riefle. Mittlerweile hatte man auch im Sportheim mit Prunksitzungen begonnen, in drückender Enge. HAU- HU- Chor, Dachkammerorchester waren absolute Hits in den Sitzungsprogrammen. Doch hinter den Kulissen - vor Beginn der Prunksitzungen - waren die Nerven aufs Äußerste gespannt. Nur Harers Kurt behielt die Ruhe. Aus dem Rückblick auf das Jubeljahr 78/79 ein kurzer Auszug:
 
Programm zu machen, war wiederum schwer.
Wo kriegt man die richtigen Künstler her?
Am 11.11. abends um sieben
wurde erst einmal Programm geschrieben:
Einzug, Begrüßung 2 x Ballett.
Mehr nicht? - Ich dacht, s'Programm sei komplett. 
5 Beiträg - um sieben! Der Kurt lächelt kühl:
"Da komme noch Sache, mer hen eher z' viel"
Am Montag war dann in der Zeitung zu lesen:
"HAU- HU war noch niemals besser gewesen.
Man bot Humor, Ballett und Gesang.
Non- Stop, beinahe 4 Stunden lang.
Beim Umzug war's ähnlich, stand auch in der Presse,
daß es nie schöner und größer gewese!"
 
Im September 1975 ging ein großer Wunschtraum in Erfüllung: Die Monbachhalle wurde eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Hören Sie, was unser Vereinspoet dazu zu sagen hatte:
 
Die Halle steht, manch einer fragt:
"Wie habt ihr das zustandegebracht?"
Im Grunde einfach - aber doch sehr schwer.
Hier das Rezept, ich bitt' um Gehör:
"Man nehme 20 hl Bier
3 Prisen Zuschüsse - Gespühr
5 Fässer Freizeit, Männerschweiß,
3 Scheffel stillen Frauenfleiß,
nicht wenig Firmenprotektion,
2000 Arbeitstag für Gotteslohn, 
3 Zentner Idealismus
10 l Harer- Optimismus
dazu dann Holz und Nägel und Zement,
das, was vom Bauen jeder kennt.
Zu Ämtern schließlich - so man hat -
den vielgerühmten heißen Draht.
Wenn dieses alles - gut gebraut,
dann ist die Halle fast gebaut. 
Es ist nicht leicht, doch es geht glatt, 
wenn man die rechten Mitarbeiter hat."
 
In der Saison 78/ 79 konnte man zum ersten Mal Jubiläum feiern. 11 Jahre HAU- HU. Es waren 11 erfolgreiche Jahre. Praktisch aus dem Unverbindlichen war ein Verein entstanden, der örtlich und überörtlich an Profil gewonnen hatte. Mit Kurt Harer im Mittelpunkt, Hugo Schuster, Emil Kern, Ernst Huck und vielen Ungenannten im Hintergrund war man vorwärts gekommen. Was damals an Gemeinschaftsarbeit geleistet worden ist - vor allem beim Bau der Umzugswagen - war bewundernswert. Im poetischen Rückblick auf das Jahr 1978/79 heißt es:
 
Autoaufkleber und Orde mit'm Kurt
Geburtstagsparty im Stall in der Furt
11 Jahre HAU- HU und Glatteis und Schnee
immer am Samstag, 
wenn's zur Fastnacht soll ge'! 
Prinzenpaar heiratet, 
die Chris kriegt e Kind, 
de Harer isch Opa -
wie die Zeit doch verrinnt!
 
Das Jubeljahr, es ist vorbei
nicht gut, nicht schlecht, so Note 3!
 
Bei HAU- HU gabs nicht nur eitel Sonnenschein. Schwierig war es (1980/ 81) als die alte Vorstandsgarde ihre Ämter niederlegte. Harer aus gesundheitlichen Gründen, die anderen nach dem Motto: 20 Jahre sind genug. Doch der in Neuhausen wohnende Lehrer Siegfried Albert sprang ein und rettete die Situation. 2 Jahre später vollzog sich der eigentliche Generationswechsel.
 
Im Mai 1983 wird Hartmut Lutz zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er erhält 2 tatkräftige Mitarbeiter: Umzugspräsident wird Jürgen Jungaberle, das Amt des Sitzungspräsidenten übernimmt Reimund Kristof. Damit waren zum 1. MaI die Aufgaben des 1. Vorsitzenden auf 3 Schultern verteilt. Eine Lösung, die sich bestens bewährt hat. Wie man bei HAU- HU Kristofs Arbeit bewertet, kann man der folgenden Laudatio entnehmen:
 
Ein dritter, weil er Menschen sehr gut kennt, 
wird selbstverständlich Sitzungspräsident. 
Macht seine Sprüchlein, unterhält, 
weiß, was dem lieben Publikum gefällt 
uns sorgt, daß neben Musik, Gesangverein und Sport
ne echte Fasnet ist in unserem Ort. 
Wird, weil sich Junge, Alte um ihn scharen, 
im Dorf zum Vater aller Narren. 
Und weil es ohne ihn nicht geht, 
er heut noch an der Spitze steht. 
Die Freud ist groß - vom Biet bis an die Wupper, 
wenn Reimund ruft: "Das war mal wieder SUPER!"
 
Die junge Führungsmannschaft gibt neue Impulse. Neue Umzugsgruppen entstehen - die Vogelscheuchen - beispielsweise - die Bietschellen tauchen wieder auf und sind die ersten Holzmaskenträger bei HAU- HU. Unter der Ägide Jungaberle/ Vossbein werden die Umzüge zu einem Glanzpunkt fastnächtlichen Geschehens in der Region. Der Verein zeigte sich aufgeschlossen für das Moderne und gab sich damit ein neues Image, das vor allem die Jugend ansprach. Das Gardewesen nahm einen großen Aufschwung. Heute agieren 70 - 80 Mädchen in den Garden des Vereins. Daß die Gardedamen gelegentlich auch Mut bewiesen, ohne dabei den guten Geschmack zu verlieren, bewies die Große Garde mit ihrem seinerzeitigen spektakulären Auftritt, bei dem die Körperbemalung die Oberteile der Ballettbekleidung ersetzte.
 
Modernität bewies der Verein schon in den Gründungsjahren, als man eine Frau in den Elferrat wählte. Die Zeitung schrieb damals: Frau Hedwig in den Elferrat gewählt - HAU- HU bricht Fastnachtstradition. 1995 tritt UIi Ender die Nachfolge von Hartmut Lutz an.
 
Der Uli - weil ihm Narrentum gefällt -
wird an den Präsidentenplatz gestellt, 
weil andre glauben, daß er's kann.
Und notgedrungen fängt er an
und wächst allmählich über sich hinaus. 
Er sieht in Präsidentschale prächtig aus! 
Die Kurve von HAU- HU nach oben geht, 
dank dieser Präsidenten- Majestät.
 
Mut, Geschmack und eine gewisse noble Großzügigkeit sind die heutigen Kennzeichen des Vereins. Er besitzt die notwendige Sensibilität für die Vorstellungen und Erwartungen seines Publikums.
 
Ehrenpräsident Erich Schmidl HAU- HU lebt nicht nur von 3 Präsidenten.
 HAU- HU ist das Werk von Hunderten von Händen
 Frauen und Männer - hier nicht genannt -
 machten und machen HAU- HU erst bekannt. 
 Als Wagenbauer, Straßenverzierer, 
 als Büttenredner und Umzugskassierer, 
 als Zuschauer am Straßenrand, 
 als Hexe und als Musikant.
 Jeder einzelne ich und du 
 ist ein Stückchen von HAU- HU.
 So soll es bleiben - sonnenklar -
 die nächsten 33 Jahr. 
 Solange solche Leute sind in unserem Verein, 
 braucht für die Zukunft uns nicht bang zu sein. 
 Ich mach' nun meine Chronik zu. 
 Ein dreifach donnerndes HAU- HU.
 
 Erich Schmidl